Wenn der Bauherr plötzlich stirbt und die Familie mit einer noch nicht entschuldeten Immobilie zurücklässt, sind existenzielle Nöte in Sichtweite. Umsichtige Familienväter sorgen für den Katastrophenfall vor, doch gibt es einiges zu beachten.
Wie die Familie vor dem finanziellen Ruin bewahrt werden kann
Wohneigentum zu schaffen, ist ein langfristiges Unterfangen, da kaum ein Bauherr das Haus oder die Wohnung bar bezahlen kann. Die dadurch entstehenden Schulden müssen auch gegen das vorzeitige Versterben des Kreditnehmers abgesichert werden, weil diese Baufinanzierung ansonsten die Hinterbliebenen ruinieren würde. Die günstigste Möglichkeit dazu ist eine Risikolebensversicherung, welche im Todesfall finanzielle Sicherheit bietet und im Erlebensfall einfach erlischt. Bei einer Versicherungssumme von 100.000 Euro beträgt der Kostenfaktor beim günstigsten Anbieter nur 4.320 Euro. Der niedrige Beitrag kommt zustande, wenn die Laufzeit lang, der Bauherr also z.B. ein gesunder Nichtraucher im Alter von 35 Jahren ist.
Wichtig ist zudem, dass die Risikolebensversicherung nicht als Sicherheit bei der Bank hinterlegt wird, welche als Kreditgeber für den Baukredit fungiert. Damit bleibt es den Hinterbliebenen überlassen, ob sie die Finanzierung weiter bedienen oder den Vertrag vorzeitig ablösen.
Risiko Vorfälligkeitsentschädigung
Seitens der Versicherung wird die Summe in jedem Fall korrekt ausgezahlt, Schwierigkeiten drohen allerdings bei der Kredit gebenden Bank. Die kalkuliert natürlich mit den im Vertrag stehenden Zinseinkünften durch Bauzinsen und kann sich gegen vorzeitige Ablösung wehren. In der Regel stimmen die meisten Institute einer vorzeitigen Ablösung zu, aber unter einer Bedingung: die Risikolebensversicherung muss aus dem gleichen Haus stammen.
Einige Geldhäuser verlangen jedoch in jedem Fall eine Vorfälligkeitsentschädigung. Und es spielt für sie keine Rolle, ob die Risikolebensversicherung als Tilgungs-Alternative, zusätzliche Sicherheit oder überhaupt nicht an den Kreditgeber abgetreten wurde. Nach aktueller Rechtsprechung können nahezu alle Anbieter auf eine Vorfälligkeitsentschädigung bestehen und die würde etwa 15 Prozent der Restschuld betragen.
Wenige Banken zeigen soziale Verantwortung
Wer seine Baufinanzierung bei der ING-Diba abgeschlossen hat, kann darauf hoffen, dass seine Familie bei vorzeitigem Tod keine finanziellen Probleme bekommt. Die Direktbank verzichtet im Ernstfall auf jegliche Entschädigung, auch wenn eine Risikolebensversicherung an sie abgetreten wurde. Die Hinterbliebenen können den vollen Betrag aus der Versicherung zur Ablösung des Baukredites einsetzen. Das Institut will damit Menschen in unverschuldeter Not helfen und stellt dabei nur eine Bedingung. Die Immobilie muss von den Angehörigen selbst genutzt werden, bei vermieteten Objekten greift die Kulanz in Bezug auf Restschuld hingegen nicht.